Bildung - Wir erklären die Bilateralen
Huch, jetzt bin ich gerade von einem Traum aufgewacht, in dem mein Hund Bebi die Schulbank an der Universität in München drückt... Was für eine komische Nacht! Wahrscheinlich hat mir mein Unterbewusstsein da einen Streich gespielt, weil ich einen Austausch machen möchte aber gerade gestern beim Abendessen von meinen Eltern erfahren habe, dass die Schweiz gar nicht mehr Teil vom europäischen Bildungsprogramm Erasmus ist. Anscheinend muss zuerst die Zusammenarbeit zwischen der Schweiz und der Europäischen Union (EU) wieder auf ein solides Fundament gestellt werden. Dass deshalb nun für mich alles viel komplizierter wird, hatte ich nicht auf meinem Radar.
Aber mal der Reihe nach: Darum geht’s …
Das Erasmus-Bildungsprogramm der EU bietet unter anderem Studierenden und Lernenden die Möglichkeit, ohne bürokratische Hürden einen Aufenthalt an einer Hochschule oder ein Praktikum in der EU zu absolvieren.
Diesen konkreten Mehrwert bietet Erasmus fĂĽr Studierende:
- Sie können ihren Austausch ganz einfach während ihres Studiums organisieren.
- Der Start des Auslandaufenthalts an einer neuen Universität in Europa geht unbürokratisch über die Bühne.
- Es können wertvolle internationale Erfahrungen (z.B. neue Sprachen, Sozialkompetenzen, Offenheit, Selbstvertrauen, Entscheidungsfähigkeiten) gesammelt und neue Kulturen kennengelernt werden.
- Die durch einen Erasmus-Aufenthalt erworbenen Fähigkeiten helfen später bei der Job-Suche.
Erasmus: Das Bildungs-GA
Bis 2013 hatten Schweizer Studierende quasi ein Generalabonnement für die Teilnahme an den europäischen Bildungsprogrammen und entsprechend haben bis dahin auch unzählige Menschen davon profitiert. Heute ist das nicht mehr so. Denn seit 2014 – nach der knappen Annahme der Masseneinwanderungsinitiative – ist unser Land nicht mehr voll assoziiert, sondern hat nur noch den Status eines Drittlandes. Folglich ist alles viel mühsamer geworden.
So finanziert die Schweiz beispielsweise, was Mobilität und Kooperation im Bildungsbereich angeht, fast alles wieder selbst. Zudem muss jede Schweizer Hochschule den Austausch mit europäischen Partnern einzeln aushandeln, was einen immensen Aufwand mit sich bringt. Im Fall der Universität Zürich handelt es sich um nicht weniger als 400 Einzelverträge! Aber auch für mich als Studentin würde ein Auslandssemester deshalb mehr Aufwand mit sich bringen. Bildlich gesprochen kriege ich jetzt kein GA mehr für meinen europäischen Austausch, sondern ich müsste wieder in der Schlange stehen und jedes Billett einzeln aushandeln.
Diese Entwicklung ist fĂĽr mich als Studentin und den ganzen Bildungs- und Wissensstandort Schweiz, der von Austausch und Kooperationen lebt, sehr schmerzhaft.
Die Bilateralen sind wichtig fĂĽr die Schweiz
Sei es in der Bildung oder aber auch in vielen anderen Bereichen des täglichen Lebens: Die bilateralen Abkommen machen vieles einfacher und bieten unzählige Möglichkeiten. Das habe ich jetzt an meinem eigenen Beispiel gesehen. Ohne ihre regelmässige Aktualisierung funktionieren die Bilateralen jedoch nicht mehr und viele über die Jahre erarbeitete Vorteile fallen weg. Ich und BeBi möchten das aber nicht! Hilf auch du mit, die Bilateralen in Zukunft zu schützen und werde Teil unserer Community!
Anhand der fiktiven Familie von Cristina möchten wir euch in dieser Blog-Serie aufzeigen, wie viele Berührungspunkte wir alle mit den Bilateralen haben. Cristina und insbesondere Be(rnhardiner)Bi(laterale) werden uns in ihren Alltag mitnehmen und uns dabei die zahlreichen Vorteile der Bilateralen vor Augen führen.